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<h1>Zeittafel</h1><p><b>- zusammengestellt von Henrik Schulze -</b></p><p>Diese Zeittafel kann nur einen sehr groben &Uuml;berblick zu der vielf&auml;ltigen Geschichte J&uuml;terbogs geben. Sie bildet nur eine kleine Auswahl von Daten aus dem Archivs des Ortschronisten. Die Chronologie der Milit&auml;rgeschichte findet sich an einem gesonderten Platz, ist also in dieser Darstellung ausgeklammert. Dennoch sei darauf hingewiesen, da&szlig; sich viele Entwicklungen der Kommunalgeschichte nur im Zusammenhang mit der Garnisongeschichte zu verstehen sind.</p><p>Es wurde im Text auf Quellenangaben verzichtet. Wer mehr zur Geschichte wissen m&ouml;chte, sehe unter Ver&ouml;ffentlichungen (im Neuaufbau) nach.Wenn keine n&auml;here Ortsangabe erfolgt, dann ist J&uuml;terbog gemeint. Es besteht keine Gew&auml;hr auf Fehlerlosigkeit. Hinweise zur Verbesserung werden gern entgegen genommen.</p><p>Bei der Weiterverwendung von Daten aus dieser Chronologie wird auf das Urheberrecht verwiesen. Es ehrt den Verfasser, seine Formulierungen in diversen Druckschriften w&ouml;rtlich wieder zu finden; sch&ouml;n w&auml;re, wenn die Abschreiber zumindest den Verfasser angeben w&uuml;rden, von dem sie &quot;ihr Wissen&ldquo; entnommen haben.</p><table><tbody><tr class="odd"><td class="col_1">4000 v.u.Z.</td><td class="col_2">Ansiedlung von Linienbandkeramikern in der Nuthe-Niederung. Bodenfunde s&uuml;dlich der heutigen Stadt gingen als &quot;&auml;lteste b&auml;uerliche Siedlung der Mark&quot; in die Literatur ein.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">6./7. Jh.</td><td class="col_2">Slawische St&auml;mme ziehen als Ergebnis der V&ouml;lkerwanderung in das bisher von Germanen bev&ouml;lkerte Siedlungsgebiet.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">789</td><td class="col_2">Nach sagenhaften Berichten ist Karl der Gro&szlig;e in diesem Jahr bei einem Feldzug, der ab Magdeburg &uuml;ber die Elbe ging, im Raum zwischen Treuenbrietzen und Luckenwalde weiter gen Osten gegen die slawischen Wilzen gezogen. Frankenfelde und Frankenf&ouml;rde h&auml;tten nach dieser Legende ihren Namen.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">928</td><td class="col_2">K&ouml;nig Heinrich I. (919 &ndash; 936) erobert in diesem Winter mit dem befestigten Platz &quot;Brandenburg&quot; den Hauptort der slawischen Heveller.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">948</td><td class="col_2">K&ouml;nig Otto I. der Gro&szlig;e (936 - 973), stiftet die Missions-Bist&uuml;mer Brandenburg und Havelberg. Er stattet das Bistum Brandenburg mit Zehntrechten und Burgwarden aus, um die Bisch&ouml;fe wirtschaftlich und politisch abzusichern. Der Missionssprengel Brandenburg besteht aus zehn Gauen des Slawenlandes zwischen Elbe, Schwarzer Elster und Oder, wozu auch das Land J&uuml;terbog geh&ouml;rt.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">962</td><td class="col_2">K&ouml;nig Otto I. wird deutscher Kaiser und der Papst billigt Magdeburg einen Erzbischofsitz zu.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">968</td><td class="col_2">Kaiser Otto I. stiftet das Erzbistum Magdeburg. Erster Erzbischof ist Adalbert von Trier, ein Freund und Berater des Kaisers. Gleichzeitig werden die nachgeordneten sorbenl&auml;ndischen Bist&uuml;mer Zeitz, Merseburg und Mei&szlig;en geschaffen. Bischofsitze sind die gleichnamigen Burgen. Dem neu gegr&uuml;ndeten Erzbistum Magdeburg werden die zwanzig Jahre zuvor gegr&uuml;ndeten Bist&uuml;mer Havelberg und Brandenburg als Suffraganbist&uuml;mer zugeordnet.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">983</td><td class="col_2">Eine Niederlage von Kaiser Otto II. (973 - 983) in Italien nutzen die Slawen zu einem Aufstand gegen die Deutsche Obrigkeit. Im Juni greifen Lutizen und Heveller Havelberg und wenige Tage sp&auml;ter Brandenburg an. Brandenburg und Havelberg werden niedergebrannt. Bischof Folkmar flieht aus Brandenburg, sein Bistum geht de facto wieder verloren, besteht aber de jure im Kaiserreich weiter fort.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">993</td><td class="col_2">K&ouml;nig Otto III. schenkt im Juli Poztupimi (Potsdam) und Geleti (Geltow) seiner Tante Mathilde, der &Auml;btissin in Quedlinburg. Brandenburg wird nach dem Slawenaufstand von 983 milit&auml;risch wieder gesichert.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1002</td><td class="col_2">Einf&auml;lle von Polen in die Mark. Sie dauern bis 1031 an. Ihr K&ouml;nig Boleslaw Chrobry (992 &ndash; 1025), &quot;der K&uuml;hne&quot;, erobert die Burg Mei&szlig;en.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1005</td><td class="col_2">Kaiser Heinrich II. verdr&auml;ngt Boleslaw aus dem Elbegebiet. Der Magdeburger Erzbischof Adelgot ruft weltliche u. geistliche Herren in Sachsen, Lothringen, Franken und Flandern auf, im Slawenland zu siedeln: &quot;verderbt sind jede Heiden, aber ihr Land ist das beste...&quot;</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1007</td><td class="col_2">Erste schriftliche Erw&auml;hnung des Siedlungsplatzes J&uuml;terbog. Thietmar von Merseburg, Begleiter des Erzbischofs Tagino von Magdeburg auf einem Feldzug gegen den Polenk&ouml;nig Boleslaw Chobry, berichtet in seiner Sachsenchronik:&quot;... Als wir alle an einem Ort, der Jutriboc genannt wurde, gekommen waren, schien es den Kl&uuml;gsten nicht ratsam, den Feinden mit einer so kleinen Schar auf dem Fu&szlig;e zu folgen und wir kehrten um.&quot;</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1157</td><td class="col_2">Albrecht der B&auml;r erobert endg&uuml;ltig die Slawenfestung Brandenburg. Der Magdeburger Erzbischof Wichmann leistet ihm Waffenhilfe und erwirbt dabei ein Territorium, das fortan das J&uuml;terboger Land hei&szlig;t. In der Magdeburger Sch&ouml;ppenchronik liest sich die Geschichte so:&quot;dusse bishop Wichman bedwang dat land to Juterboc und satte dar bure und makede dat Land dissem godeshuse tinshaftich.&quot; Kolonisten aus Holland und Flandern, &quot;die ann de ze woonden&quot;, geben dem Landstrich den Namen: Fl&auml;ming.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1160/61</td><td class="col_2">Die Burgwardei J&uuml;terbog wird durch Bischof Wilmar von Brandenburg, dem geistlichen Oberhirten des Landes, dem Archidiakonat des Brandenburgischen Domkapitels zugeordnet. Damit erste Erw&auml;hnung einer J&uuml;terboger Burg mit erzbisch&ouml;flicher Vogtei.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1170</td><td class="col_2">Um diese Zeit siedeln sich in J&uuml;terbog M&ouml;nche vom Orden der Pr&auml;monstratenser und in Zinna Zisterzienser an.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1174</td><td class="col_2">Am 29. April bekommt J&uuml;terbog Stadtrecht. Erzbischof Wichmann gibt der befestigten Kolonistensiedlung &quot;die Freiheit des Rechts, dessen sich die Stadt Magdeburg erfreut&quot;, zugleich wird die Liebfrauenkirche auf dem Damm zur Hauptkirche des Landes, ecclesia principalis, erhoben.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1179</td><td class="col_2">Die slawische Bev&ouml;lkerung nutzt die Auseinandersetzung zwischen Heinrich dem L&ouml;wen und Kaiser Friedrich Barbarossa und erhebt sich gegen die deutschen Kolonisten. Ebenso wie das 1170/71 in Zinna gegr&uuml;ndete Zisterzienserkloster wird auch die junge Stadt stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Zinnaer M&ouml;nche suchen und finden in der Stadt Schutz.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1268</td><td class="col_2">Erzbischof Conrad I. &uuml;bereignet der Stadt den Platz f&uuml;r eine Wasserm&uuml;hle an der Nuthe, die zur B&uuml;rgerm&uuml;hle wird. Au&szlig;erdem darf die Stadt eine &auml;ltere Burgstelle in ihr Eigentum nehmen. Steine dieser Burg finden Verwendung beim Bau der B&uuml;rgerm&uuml;hle.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1282</td><td class="col_2">Erste Erw&auml;hnung eines Rates als Organ partieller Selbstverwaltung J&uuml;terbogs. An dessen Spitze steht ab der zweiten H&auml;lfte des 14. Jh. ein B&uuml;rgermeister.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1285</td><td class="col_2">Erzbischof Erich erlaubt den J&uuml;terbogern den Bau eines Kaufhauses am Markt, aus dem sp&auml;ter das Rathaus entsteht. Auch werden die Pflasterung von Stra&szlig;en und die Gr&uuml;ndung von Gasth&ouml;fen veranla&szlig;t.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1319</td><td class="col_2">Mit dem Tod des Markgrafen Waldemar, des letzten Spro&szlig; der brandenburgischen Linie des Anhaltinischen Hauses, beginnt f&uuml;r 100 Jahre eine schwere Zeit f&uuml;r die Mark, die auch J&uuml;terbog in Mitleidenschaft zieht. F&uuml;r Verwirrung und kriegerische Auseinandersetzungen sorgen Doppelg&auml;nger des Verstorbenen, die von bestimmten F&uuml;rsten protegiert werden. Als die Nachbarstadt Brietzen 1348 dem falschen Waldemar die Tore versperrt, verdient sie sich den Namen Treuenbrietzen.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1330</td><td class="col_2">Entstehung des Hospitals zum Heiligen Geist als &bdquo;Quelle der Fr&ouml;mmigkeit und Mildt&auml;tigkeit&ldquo; f&uuml;r alte, gebrechliche Leute und arme Reisende, Scholare u. dgl. Im n&auml;chsten Jahr wirbt Erzbischof Otto mit einem Abla&szlig;brief f&uuml;r das Hospital, der 40t&auml;gige S&uuml;ndenvergebung verspricht.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1342</td><td class="col_2">Gegen die Nikolaikirche wird ein kleiner Kirchenbann, ein Interdikt, verh&auml;ngt. Die Ursache daf&uuml;r ist heute unbekannt.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1350</td><td class="col_2">Papst Innocenz best&auml;tigt zu Avignon den Altar des Hl. Erasmus in der Nikolaikirche. Er war gestiftet worden durch Bernhard v. Z&uuml;den, Kanonikus in Hildesheim, und Heinrich von Z&uuml;den in Brandenburg.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1377</td><td class="col_2">Die B&uuml;rgerm&uuml;hle ist privatisiert. B&uuml;rgerm&uuml;ller Peter Nygemann hat der Stadt pro Quartal vier Pfund Pfennige Abgabe zu zahlen.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1406</td><td class="col_2">Rudolf III., Kurf&uuml;rst von Sachsen, erobert in einer Fehde mit Erzbischof G&uuml;nther Burg und Stadt J&uuml;terbog, die er vier Jahre sp&auml;ter gegen L&ouml;segeld zur&uuml;ckgibt.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1410</td><td class="col_2">Im Jahre des Abzugs des s&auml;chsischen Kurf&uuml;rsten erkauft sich die Stadt f&uuml;r die Zahlung von 400 b&ouml;hmischen Groschen vom Erzbischof das Recht, da&szlig; Burg und Stadt nie mehr von einander geschieden werden sollen.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1417</td><td class="col_2">Sechs Anh&auml;nger der hussitischen Lehre werden auf dem Marktplatz als Ketzer verbrannt.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1473</td><td class="col_2">Von nun an wird die Stadt regiert von 18 Ratsherren und drei B&uuml;rgermeistern, die sich regelm&auml;&szlig;ig im Amt abl&ouml;sen, &bdquo;rotieren&ldquo;.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1478</td><td class="col_2">Am 11. November, dem Martini-Abend, sinkt der gr&ouml;&szlig;te Teil der Stadt durch eine Brandkatastrophe in Schutt und Asche. Von 356 H&auml;usern fielen 300 dem Feuer zum Opfer. Im Rahmen des Wiederaufbaus, zielgerichtet gef&ouml;rdert durch den Erzbischof Ernst, entstehen viele Geb&auml;ude gr&ouml;&szlig;er und sch&ouml;ner als zuvor. Nicht zuletzt die Stadtbefestigung wird umfassend vervollkommnet.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1506</td><td class="col_2">Erzbischof Ernst stiftet der Stadt zum Abschlu&szlig; des 1490 begonnenen Neubaus des Rathauses eine Statue des Hl. Mauritius, der als Schutzpatron an der Nordostecke des Geb&auml;udes seinen Platz findet. Das Original des 1957 kopierten Standbildes befindet sich heute im Heimatmuseum.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1517</td><td class="col_2">J&uuml;terbog gibt den Anla&szlig; zur Reformation: Johann Tetzel, p&auml;pstlicher Abla&szlig;h&auml;ndler, betreibt mit dem Slogan &bdquo;Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele vom Fegefeuer in den Himmel springt&ldquo; sein Gesch&auml;ft in J&uuml;terbog, weshalb Martin Luther in Wittenberg eine 95 Thesen verfa&szlig;t, die Tetzel im gleichen Jahr wiederum in J&uuml;terbog &ouml;ffentlich verbrennt.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1519</td><td class="col_2">&bdquo;Kanzelkrieg&ldquo; in J&uuml;terbog. Franz G&uuml;nther, J&uuml;terboger Stadtpfarrer, der als erster Theologe beim Prof. Luther nach der neuen Lehre promoviert hatte, bekommt Redeverbot wegen zu provokanter Predigt. Sein Ersatzmann, ein Bruder Thomas, der sp&auml;tere Bauernkriegsprediger Thomas M&uuml;ntzer, fordert die p&auml;pstliche Partei noch mehr heraus und wird von den hiesigen Franziskanern beim Bischof als &bdquo;Lutheraner&ldquo; denunziert, womit dieser Begriff erstmals in deutscher Sprache auftritt. Und das auch noch auf einen Mann bezogen, der das &bdquo;sanftlebende Fleisch zu Wittenberg&ldquo; verurteilt, weil Luther wider die r&auml;uberischen Bauern wettert und die Partei der F&uuml;rsten ergreift.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1534</td><td class="col_2">Hans Kohlhase, den Kleist zum Michael Kohlhaas macht, ist am 6. Dezember im Rathaus, wo er mit dem s&auml;chsischen Adel wegen der ihm geraubten Pferde einen Vergleich aushandelt, den jedoch der s&auml;chsische Kurf&uuml;rst annulliert, weil nach seiner Sicht ein B&uuml;rgerlicher unm&ouml;glich Gleichbehandlung mit &bdquo;Blaubl&uuml;tigen&ldquo; einfordern darf. Der Berliner Kaufmann versucht in einem Guerillakrieg schlie&szlig;lich aus seinen Landesherren, den brandenburgischen Kurf&uuml;rsten zur Parteinahme f&uuml;r ihn zu n&ouml;tigen und endet 1540 in Berlin auf dem Schafott.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1540</td><td class="col_2">Die Stadt erkauft sich die Religionsfreiheit, was bedeutet, da&szlig; nun alle Lutheraner werden m&uuml;ssen. Die &Auml;btissin heiratet den Probst des Nonnenklosters auf dem Damm (ein Zeichen daf&uuml;r, da&szlig; sie sich wohl vorher schon sympathisch waren). Der Probst &uuml;bernimmt von nun an die Rolle eines evangelischen Superintendenten.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1547</td><td class="col_2">Spanische Soldaten, katholische Kriegspartei des Kaisers, pl&uuml;ndern die hiesige Gegend aus, so auch das Zisterzienserinnenkloster in der Damm-Vorstadt.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1548</td><td class="col_2">J&uuml;terboger Religionsgespr&auml;che unter Teilnahme Philipp Melanchthons. Im Folgejahr beraten Moritz von Sachsen, Joachim II. von Brandenburg, Georg III. von Anhalt, Melanchthon, Agricola u. a. hier, &quot;was mit gutem Gewissen den Papisten k&ouml;nne nachgegeben werden, um Beschwerung zu vermeiden.&quot;</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1553</td><td class="col_2">Fast die gesamt Vorstadt Damm brennt bei einem Gro&szlig;feuer ab.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1562</td><td class="col_2">Am 9 Februar zerst&ouml;rt ein Sturm die Pyramide auf dem Nordturm der Nikolaikirche. Den barocken Nachfolgebau nennt der Chronist Heffter einen &bdquo;albernen neuen Hut&ldquo;. Eine Kirchenvisitation stellt im Nonnenkloster noch drei Nonnen des alten Glaubens fest, f&uuml;r deren Unterhalt die Stadt sorgt.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1611</td><td class="col_2">Ein F&uuml;rstentag zu J&uuml;terbog, der vom 1. Februar bis zum 21. M&auml;rz stattfindet, bildet eines von mehreren gro&szlig;en politischen &bdquo;Gipfeltreffen&ldquo;, die von 1549 bis 1633 in der Stadt veranstaltet werden.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1620</td><td class="col_2">Die Stadt hat rund 4.000 Einwohner und ist damit eine der gr&ouml;&szlig;ten in der Umgebung.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1625</td><td class="col_2">Der Drei&szlig;igj&auml;hrige Krieg (1618 &ndash; 1648) erreicht die Stadt. Kaiserliche Kroaten besiegen die Truppen des Landesherren Christian Wilhelm in der Stadt. Von dem vergossenen Blut soll die Stra&szlig;e &bdquo;Rothes Meer&ldquo; in der Altstadt ihren Namen haben. J&uuml;terbog dient zahlreichen Feldherren als Quartier (Wallenstein 1626, Gustav Adolf 1631, Wrangel und Banner 1637, Gallas 1639, Torstenson 1641) und wird entsprechend ausgepl&uuml;ndert. 1644 findet auf der Birkheide eine gro&szlig;e Reiterschlacht statt, die Schweden siegen, es bleiben 4000 Tote zur&uuml;ck. Zum Kriegsende sind von der Einwohnerschaft nur noch 300 B&uuml;rger &uuml;brig, vorher waren es mehr als 4000. Erst 1855 wird die Zahl der bewohnten H&auml;user von 1620 wieder erreicht.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1656</td><td class="col_2">Die Stadt, seit 1635 kurs&auml;chsisch, kommt zum Herzogtum Querfurt der Linie Sachsen-Wei&szlig;enfels.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1675</td><td class="col_2">Der Gro&szlig;e Kurf&uuml;rst, Friedrich Wilhelm von Brandenburg, unternimmt im Auftrage des Kaisers eine Strafexpedition gegen Herzog August von Sachsen, wodurch J&uuml;terbog f&uuml;r drei Jahre eine brandenburgische Zwangseinquartierung erh&auml;lt.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1680</td><td class="col_2">Das alte Magdeburger Stiftsland f&auml;llt in Form eines Herzogtums zum gr&ouml;&szlig;ten Teil an Brandenburg und weil Friedrich Wilhelm die Grenzen sperrt, so verliert J&uuml;terbog wichtige wirtschaftliche Grundlagen, z. B. f&uuml;r die Tuchmacherei zwei Drittel seiner fr&uuml;heren Absatzgebiete. Der nahe gelegene n&ouml;rdliche Nachbarort Kloster Zinna ist bereits Brandenburgisch und damit Ausland.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1694</td><td class="col_2">Der s&auml;chsische Kurf&uuml;rst Johann Georg IV. stirbt an Blattern. Zur Regierung kommt unvorhergesehen sein Bruder Friedrich August I., nun als &quot;August der Starke&quot; Kurf&uuml;rst von Sachsen (1694 - 1733) und bald darauf K&ouml;nig von Polen (1697 - 1733), womit J&uuml;terbog erstmals einen K&ouml;nig als Landesherren hat. Kursachsen ist zu der Zeit eines der gr&ouml;&szlig;ten und entwickelten deutschen L&auml;nder, &bdquo;das Augustinische Zeitalter&ldquo;.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1704</td><td class="col_2">Vorkommnis am Stadttor beim Eintreiben des Zolls, da&szlig; &quot;sich ein Fr&ouml;mder nicht entbl&ouml;det, bei Durchsehung der Zettel den Degen zu ziehen und den Thorschreiber nach dem Kopfe zu hauen und davon zu jagen, weil er am Au&szlig;entor keine Wache vermerkt.&quot;</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1746</td><td class="col_2">Die Stadt wird Garnison f&uuml;r eine s&auml;chsische Truppe.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1756</td><td class="col_2">Am 29. August wird zum Auftakt des Siebenj&auml;hrigen Krieges J&uuml;terbog durch Friedrich den Gro&szlig;en besetzt.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1779</td><td class="col_2">Die Stadt hat 1.430 Einwohner.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1788</td><td class="col_2">Am 18. November f&auml;llt der Schnee bis zu 10 Ellen hoch und bleibt bis zum 10. Januar des Folgejahres liegen.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1806</td><td class="col_2">Der franz&ouml;sische Marschall Davaust kommt bei der Verfolgung der bei Jena und Auerstedt vernichtend geschlagene preu&szlig;ische Armee durch J&uuml;terbog.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1813</td><td class="col_2">Am 26. August retiriert die bei Gro&szlig;beeren unterlegene franz&ouml;sische Berlin-Armee unter Marschall Oudinot durch J&uuml;terbog in Richtung Elbe. Dort neu formiert, zieht sie, nun unter Marschall Ney erneut gegen Berlin. Die &quot;Arm&eacute; de Berlin&quot; wird am 6. September bei Dennewitz, kurz vor den Toren J&uuml;terbogs, v&ouml;llig aufgerieben, womit die Bedrohung der preu&szlig;ischen Haupstadt endg&uuml;ltig beendet ist.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1815</td><td class="col_2">Im Ergebnis des Wiener Kongresses geh&ouml;rt J&uuml;terbog zu dem Gebiet, das Sachsen an Preu&szlig;en abgeben mu&szlig;. Der s&auml;chsische Kreis J&uuml;terbog wird mit dem preu&szlig;ischen Kreis Luckenwalde und weiteren Ortschaften zum neuen preu&szlig;ischen Landkreis J&uuml;terbog-Luckenwalde vereint. J&uuml;terbog wird Sitz des Landratsamtes und des Amtsgerichtes.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1830</td><td class="col_2">Die Stadt hat rund 4.500 Einwohner in etwa 600 H&auml;usern.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1841</td><td class="col_2">Mit der Fertigstellung der Berlin-Anhalter-Eisenbahn am 1. Juli beginnt die Entwicklung J&uuml;terbogs zu einem bedeutsamen Eisenbahnknotenpunkt. Dazu kamen 1893 die Strecke J&uuml;terbog-Treuenbrietzen und somit die Verbindung zur Brandenburgischen St&auml;dtebahn, 1897 die K&ouml;nigliche Milit&auml;r Eisenbahn Berlin-Kummersdorf-J&uuml;terbog und 1900 die Kreiskleinbahnen von J&uuml;terbog nach Luckenwalde und Dahme, wovon heute nur noch wenig &uuml;brig ist.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1848</td><td class="col_2">Am 23. M&auml;rz kommt es im Zuge der revolution&auml;ren Bewegung auch in J&uuml;terbog zu Unruhen. Eine Allgemeine B&uuml;rgerbewaffnung dient der &bdquo;Aufrechterhaltung der Ordnung&ldquo;. Bildung eines Hilfsvereins &bdquo;gegen Brotmangel und Teuerung&ldquo;.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1868</td><td class="col_2">In Kloster Zinna wird am 11. M&auml;rz der Konsum-Verein &quot;Ameise&quot; gegr&uuml;ndet, der damit der &auml;lteste in weiter Umgebung war.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1873</td><td class="col_2">Am 23. Juni erfolgt unter Leitung des Berliner Berufsfeuerwehrmanns Koppehele die Bildung einer J&uuml;terboger Freiwilligen Feuerwehr als gemeinn&uuml;tziger Verein.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1879</td><td class="col_2">Eine Grundbucheintragung vom 19. November besagt, da&szlig; der Scharfrichtereibesitzer Louis Ulrich an Stelle der j&auml;hrlich an den Rat zu liefernden Handschuhe nun 5 Mark in bar als Abgabe zu zahlen hat.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1892</td><td class="col_2">Der Bankier Apponius, der Abgeordnete Dr. R&ouml;seke und Gutsbesitzer v. Lochow auf Petkus &bdquo;leiteten&ldquo;, wie eine zeitgen&ouml;ssische Quelle sagt, &bdquo;die ganzen politischen Bahnen auf die rechten Gleise, so da&szlig; damals J&uuml;terbog von den Hetzern der Linken spottend &#039;die Hochburg der Konservativen genannt wurde&rsquo;.&ldquo;</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1894</td><td class="col_2">Im Juli wird aus dem &bdquo;Allgemeinen Arbeiterverein&ldquo; ein Sozialdemokratischer Wahlverein gebildet.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1903</td><td class="col_2">Eine Freiwillige Sanit&auml;tskolonne, die im Oktober gegr&uuml;ndet wurde, ist die Keimzelle der heutigen DRK-Ortsgruppe J&uuml;terbog.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1906</td><td class="col_2">Neun Genossen, teilw. Mitglieder im Arbeiter-Gesangverein &quot;Freiheitskl&auml;nge&quot;, gr&uuml;nden den Arbeiter-Radfahr-Verein &quot;Wanderlust&quot;. Er bestand bis 1945 als Mitglied im Arbeiter-Radfahr-Bund &quot;Solidarit&auml;t&quot;.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1908</td><td class="col_2">Der 1904 begonnene Erweiterungsbau des evangelischen Krankenhauses ist abgeschlossen.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1910</td><td class="col_2">Die Stadt hat 7 632 Einwohner.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1912</td><td class="col_2">Am 18. M&auml;rz verpflichtet sich die Stadt, auf ihre Kosten eine Br&uuml;cke zwischen dem Kasernement J&uuml;terbog 2 und den neuen Fuchsbergkasernen zu bauen. Wegen der Baukosten hei&szlig;t sie im Volksmund &quot;Millionenbr&uuml;cke&ldquo;.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1914</td><td class="col_2">W&auml;hrend die Soldaten der Garnison an die Front ziehen, werden Kasernen, Schulen und Gastst&auml;tten wie auch das gerade neu errichtete Altenheim zu Behelfslazaretten.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1918</td><td class="col_2">Mit den heimkehrenden Soldaten kommt die Revolution nach J&uuml;terbog. Am 9. November entsteht ein Arbeiter- und Soldatenrat. Landrat v. Arnim erkl&auml;rt seinerseits: &bdquo;Der Fortgang des b&uuml;rgerlichen Wirtschaftslebens ist sichergestellt, zur Beunruhigung liegt kein Anla&szlig; vor.&ldquo;</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1921</td><td class="col_2">Die H&auml;user der Stadt bekommen Elektroanschlu&szlig;.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1928</td><td class="col_2">Die seit 1897 verkehrende gleisgef&uuml;hrte Pferdebahn, eine der letzten Deutschlands, wird eingestellt und durch Linienbusse ersetzt.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1930</td><td class="col_2">Er&ouml;ffnung des Kreisheimatmuseums.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1931</td><td class="col_2">Der Serienattent&auml;ter Sylvester Matuschka sprengt zwischen Gr&uuml;na und J&uuml;terbog ein Eisenbahngleis. Weil der betroffene D-Zug au&szlig;erplanm&auml;&szlig;ig langsam fuhr, gab es bei dem Ungl&uuml;ck nur wenige Verletzte.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1934/35</td><td class="col_2">Infolge der Wiederaufr&uuml;stung Deutschlands nach Macht&uuml;bernahme durch die NSDAP beginnt in J&uuml;terbog ein enormer Bauboom. Neben Milit&auml;rbauten wie Kasernen, Flugpl&auml;tzen und einer Munitionsfabrik, entstehen zahlreiche Wohnsiedlungen, wie die Kappansiedlung (heute &quot;Musikersiedlung&quot; geannt), und die Siedlungen am Werderschen und Gr&uuml;naer Weg. Die Stadt l&auml;&szlig;t zur Tuppenversorgung den seinerzeit modernsten Schlachthof Europas bauen.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1936</td><td class="col_2">Eingemeindung des Vorortes Damm in die Stadt.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1939</td><td class="col_2">Die Stadt hat 12.595 Einwohner.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1941</td><td class="col_2">Die Stadt hat rund 14.000 Einwohner.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1945</td><td class="col_2">Die Stadt, bisher weitgehend vom unmittelbaren Kriegsgeschehen verschont, wird am 18. April von der US-Air-Force in zwei Wellen bombardiert. Ziel sind die Bahnanlagen, wobei auch die Fuchsbergkasernen zum Teil zertr&uuml;mmert werden. Zwei Tage sp&auml;ter, am 20. April, nimmt die Rote Armee die Stadt ohne nennenswerten Widerstand ein.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1946</td><td class="col_2">Durch die Bodenreform erhalten landarme Bauern und Heimatvertriebene eine neue Existenzgrundlage. W&auml;hrend die einen damit zu Haus und Hof kommen, werden andere, beispielsweise nur weil sie mehr als 100 ha besitzen, enteignet und aus ihrem Heimatdorf verjagt. Von der nun in Luckenwalde lokalisierten Kreisverwaltung werden in bilderst&uuml;rmerischer Manier Schl&ouml;sser, Gutsh&auml;user und sogar Kirchen abgerissen. Umsiedler aus den Sudeten besiedeln auf dem Gutsbezirk Schie&szlig;platz Dorf Zinna und geben dem Ort den Namen &quot;Neuheim&quot;. Deutsche aus Besarabien, die in den Warthegau umgesiedelt worden waren, werden nun wieder von den Polen aus deren Heimatgebiet vertrieben und &uuml;bernehmen das vorher im Schie&szlig;platz aufgegangene Dorf Felgentreu. H&auml;user des seit 1937 ebenfalls zum Schie&szlig;platz geh&ouml;rigen Ortes Mehldorf werden zur Baumaterialgewinnung abgerissen. Die Stadt J&uuml;terbog hat 16.600 Einwohner, darunter sind mehr als 3000 Heimatvertriebene</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1947</td><td class="col_2">Allein mit der Legitimation als Siegerm&auml;chte des 2. Weltkrieges l&ouml;sen diese am 25. Februar den deutschen Bundesstaat Preu&szlig;en formell auf. Damit wird aus der bisherigen preu&szlig;ischen Provinz Brandenburg das Land Brandenburg, das zugleich eine eigene Verfassung erh&auml;lt.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1948</td><td class="col_2">Aufl&ouml;sung des Fl&uuml;chtlingslagers in den Fuchsbergkasernen, das seit 1944 Hunderttausenden zeitweilig Obdach gew&auml;hrte. Diese wie auch alle anderen Kasernen und &uuml;brige Milit&auml;rfl&auml;chen werden von der Roten Armee in Beschlag genommen und f&uuml;r mehr als ein halbes Jahrhundert zum Sperrgebiet erkl&auml;rt.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1949</td><td class="col_2">Im Sommer erfolgt im Vorfeld der DDR-Gr&uuml;ndung (7. Oktober) die Schaffung der Nationalen Front, einem Block aller Parteien und Massenorganisationen unter F&uuml;hrung der SED. Damit haben die B&uuml;rger bei den scheinbaren Abstimmungen nicht mehr die M&ouml;glichkeit, zwischen verschiedenen Parteien und ihren Mitgliedern zu w&auml;hlen. Somit wird in J&uuml;terbog der Anspruch der Liberaldemokraten auf das Amt des B&uuml;rgermeisters, das sie 1946 bei den letzten relativ freien Wahlen erringen konnten, f&uuml;r die ganze DDR-Zeit festgeschrieben.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1950</td><td class="col_2">Das Dorf Neumarkt wird eingemeindet.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1952</td><td class="col_2">Mit Abschaffung der L&auml;nder in der DDR verschwindet das Land Brandenburg nach kaum f&uuml;nf Jahren Existenz zugunsten der drei Bezirke Cottbus, Frankfurt/Oder und Potsdam. Aus dem preu&szlig;ischen Altkreis J&uuml;terbog-Luckenwalde werden in etwa die Kreise J&uuml;terbog, Luckenwalde und Zossen mit den Verwaltungssitzen in den jeweiligen St&auml;dten. Bei der Verwaltungsreform geht die Stadt Dahme/Mark weg vom Kreis J&uuml;terbog in den Bezirk Cottbus und daf&uuml;r kommt aus dem Altkreis Zauch-Belzig Treuenbrietzen in den Kreis J&uuml;terbog.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1954</td><td class="col_2">Neuer&ouml;ffnung des 1945 gepl&uuml;nderten und danach geschlossenen Heimatmuseums, jetzt im Abtshof am Planeberg. Im kommenden Jahr beruft die Stadt Gertrud Fink zur Leiterin des Hauses. Sie ist Ehefrau von Walter Fink dem F&ouml;rderer der J&uuml;terboger Heimatspiele. Sein Theaterst&uuml;ck &bdquo;Klaus Totengr&auml;ber&ldquo; wird bei den Heimatfestwochen 1954 zu letzten Mal aufgef&uuml;hrt.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1955</td><td class="col_2">Die Stadt hat 14.529 Einwohner.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1957</td><td class="col_2">Gro&szlig;e Jubil&auml;umsfeierlichkeiten: 950. Jahrestag der ersten schriftlichen Erw&auml;hnung J&uuml;terbogs, 800 Jahre Zugeh&ouml;rigkeit zum Deutschen Reich und 650 Jahre Ersterw&auml;hnung der Kirche St. Nikolai. Die Handwerker der Schmiede-und-Schlosser-Innung stiften dem B&uuml;rgermeister eine Amtskette.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1961</td><td class="col_2">Nach dem &bdquo;Mauerbau&ldquo; (13. August) erfolgt eine erneute Terrorwelle gegen Andersdenkende mit einer Vielzahl von Gef&auml;ngnis- und Zuchthausstrafen. Eine ganze Oberschulklasse geh&ouml;rt zu den Verhafteten. Die Bauern des Kreises sind mit teils drastischen Ma&szlig;nahmen in LPGs gebracht.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1963</td><td class="col_2">Auf der Kreiskleinbahn wird der Personenverkehr eingestellt.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1964</td><td class="col_2">Anstelle der 1961 abgerissenen &bdquo;Millionenbr&uuml;cke&ldquo; ist jetzt ein schmaler Fu&szlig;g&auml;ngersteig &uuml;ber die Bahnanlagen zwischen J&uuml;terbog 2 und den Fuchsbergen freigegeben worden.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1965</td><td class="col_2">Die Kreiskleinbahn J&uuml;terbog-Luckenwalde-Dahme stellt g&auml;nzlich den Verkehr ein.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1970</td><td class="col_2">Grundsteinlegung f&uuml;r den Erweiterungsbau der Poliklinik am Dammtor.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1974</td><td class="col_2">J&uuml;terbog feiert unter gro&szlig;er Anteilnahme der Bev&ouml;lkerung den 800. Jahrestag der Stadtrechtsverleihung. Im Festumzug werden historische Bilder dargestellt, im Schlo&szlig;park treten bekannte Fernsehstars der DDR auf.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1978</td><td class="col_2">Am 28. September erfolgt die Gr&uuml;ndung vom Gemeindeverband J&uuml;terbog, der 17 Ortschaften von Altes Lager bis Zellendorf umfa&szlig;t und eine Art &Auml;mterbildung innerhalb des Kreises darstellt.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1985</td><td class="col_2">Die zur Bibliothek und Konzerthalle rekonstruierte M&ouml;nchenkirche wird nach f&uuml;nfj&auml;hriger Bauzeit feierlich er&ouml;ffnet.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1987</td><td class="col_2">Die Stadt hat 12.450 Einwohner.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1989</td><td class="col_2">Im Mai holt Gorbatschow die in J&uuml;terbog stationierte 32. Garde-Panzerdivision zur&uuml;ck nach Ru&szlig;land. Am 30. Oktober gibt es erste Demonstrationen f&uuml;r mehr Demokratie. Die gr&ouml;&szlig;te Protestkundgebung im Zuge der &bdquo;Wende&ldquo; findet am 5. November mit rund 6.000 Teilnehmern auf dem Th&auml;lmann-Sportplatz statt. An dem geschichtstr&auml;chtigen 9. November sind mehr als Tausend J&uuml;terboger in der Nikolaikirche zu einem Forum mit Vertretern der Staatsmacht als die Nachricht von der Mauer&ouml;ffnung eintritt. Die Versammlung einigt sich auf die doppelsinnige Losung: &bdquo;Und wir bleiben hier!&ldquo;</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1990</td><td class="col_2">Am 18. M&auml;rz haben die Menschen seit mehr als einem Jahrhundert wieder die M&ouml;glichkeit, an demokratischen Wahlen teilzunehmen. Vor allem im Ergebnis der W&auml;hrungsunion (Einf&uuml;hrung der D-Mark) zerf&auml;llt die bisherige Wirtschaftsstruktur. Viele der bisherigen volkseigenen Betriebe werden ersatzlos aufgel&ouml;st. Nur ein kleiner Teil kann sich auf dem Wege der Privatisierung in zumeist kleinerer Form behaupten. Am 2. M&auml;rz wird mit eine erste St&auml;dtepartnerschaft mit Waldbr&ouml;l im Bergischen Land besiegelt.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1991</td><td class="col_2">Am Ostersonnabend folgt eine zweite St&auml;dtepartnerschaftsvereinbarung, jetzt mit der hessischen Stadt A&szlig;lar im Kreis Wetzlar. Beide Partnerst&auml;dte unterst&uuml;tzen J&uuml;terbog beim Aufbau einer neuen Stadtverwaltung.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1993</td><td class="col_2">Neue Gro&szlig;kreise ersetzen die 1952 geschaffene Verwaltungsstruktur. Die Kreise J&uuml;terbog, Luckenwalde und Zossen gehen im Wesentlichen im Kreis Teltow-Fl&auml;ming auf. Gegen die zuvor aufgestellte Regel, da&szlig; die Berlinfernste der bisherigen Kreisst&auml;dte den Verwaltungssitz bekommt, geht diese nicht nach J&uuml;terbog, sondern nach Luckenwalde. F&uuml;r J&uuml;terbog findet damit einer &uuml;ber 800 Jahre Tradition, Hauptstadt der Region zu sein, ihr vorl&auml;ufiges Ende.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1994</td><td class="col_2">Mit Abzug der letzten russischen Einheit schlie&szlig;t sich das bisher letzte Kapitel der Garnisongeschichte. Konversion wird f&uuml;r die kommende Zeit eine der wichtigsten Aufgaben der Kommunalpolitik.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1995</td><td class="col_2">Bis zu diesem Jahr ist J&uuml;terbog mit im Gespr&auml;ch als Standort f&uuml;r den neuen Gro&szlig;flughafen f&uuml;r die deutsche Hauptstadt. Das 1855 gegr&uuml;ndete Johanniterkrankenhaus wird im gro&szlig;en Umfang saniert und sp&auml;ter als zu klein erkl&auml;rt und geschlossen.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1996</td><td class="col_2">In der Stadt er&ouml;ffnet erstmals eine Schuldnerberatungsstelle.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1997</td><td class="col_2">Aus dem Anfang der 90er Jahre geschaffenen Amt J&uuml;terbog, zu dem die Gemeinden Altes Lager, Gr&uuml;na, Kloster Zinna, Markendorf/Fr&ouml;hden, Neuheim, Neuhof und Werder geh&ouml;ren, wird gem&auml;&szlig; einer Orientierung des Innenministeriums die Bildung einer Gro&szlig;gemeinde vorbereitet. Durch einen B&uuml;rgerentscheid scheidet Altes Lager dabei aus und wird Teil der Gro&szlig;gemeinde Niederg&ouml;rsdorf. Die Stadt hat noch 11.363 Einwohner.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">1998</td><td class="col_2">Die durch Eingemeindungen vergr&ouml;&szlig;erte Stadt J&uuml;terbog hat zum 1. Januar 14.021 Einwohner. Im restaurierten alten Zollhaus von Kloster Zinna wird im Mai ein Webermuseum er&ouml;ffnet.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">1999</td><td class="col_2">Im M&auml;rz wird beschlossen, da&szlig; Kloster Zinna zuk&uuml;nftig nicht mehr Standort einer Grundschule sein soll. Der 825. Jahrestag der Stadtrechtsverleihung ist Anla&szlig;, da&szlig; J&uuml;terbog am 3. Juli den Brandenburg Tag ausrichten kann. Am 2. Oktober veranstalten die J&uuml;terboger einen gro&szlig;en historischen Festumzug zu ihren Stadtgeburtstag.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">2001</td><td class="col_2">Die Fuchsbergkasernen dienen als Kulisse f&uuml;r den Film von R. Polanski &quot;Der Pianist&quot;. Die k&uuml;nstlich geschaffenen Ruinen werden sp&auml;ter abgetragen.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">2002</td><td class="col_2">Am 22. Mai wird bei Bauarbeiten eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg am Oberhag gefunden und sorgt f&uuml;r gro&szlig;e Aufregung in der Stadt.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">2003</td><td class="col_2">Im Mai k&ouml;nnen sich nach l&auml;ngerer Diskussion die Stadt J&uuml;terbog und die Gemeinde Niederg&ouml;rsdorf &uuml;ber Grenzbereinigung in Altes Lager einigen.</td></tr><tr class="even"><td class="col_1">2005</td><td class="col_2">Ende August wird nach umfangreichen Bauarbeiten im ehemaligen Franziskanerkloster das &quot;Kulturquartier M&ouml;nchenkirche&quot; er&ouml;ffnet.</td></tr><tr class="odd"><td class="col_1">2007</td><td class="col_2">Die Stadt begeht in diesem Jahr die Ersterw&auml;hnung des Stadtnamens vor 1000 Jahren. Ein H&ouml;hepunkt ist im April ein historischer Festumzug mit mehr als 1.500 Aktiven. Das Innenministerium entscheidet, da&szlig; die J&uuml;terboger Polizeiwache zugunsten von Luckenwalde zu schlie&szlig;en ist.</td></tr></tbody></table>